Symptome und Diagnose einer Arthrose

muskelverspannungGrundsätzlich gilt: Für jedes Stadium einer Arthrose und für jedes Gelenk variieren die Symptome, deren Ausmaß sowie deren Folgen sehr, denn die verschiedenen Gelenke sind meist auch von unterschiedlichen (degenerativen) Gelenkerkrankungen betroffen.

Symptome hängen vom jeweiligen Gelenk ab

Bei der Knie- und Hüftgelenksarthrose handelt es sich um die am häufigsten vorkommenden Formen und sie gehen in der Regel mit folgenden Symptomen einher: starke Schmerzen (sowohl Anlauf-, als auch Belastungs- und Ruheschmerzen), Muskelverspannungen und Muskelatrophien, Schwellungen sowie Verdickungen und Verformungen, begleitende Kapsel-Bandverletzungen, Entzündungsschübe, Ergussbildung und schließlich beginnende Bewegungseinschränkung, Instabilität des Gelenks sowie Kontrakturen und Gelenkversteifungen, die das Endstadium der Erkrankung markieren.

Die Stadien einer Arthrose

Arthrose wird in zwei Stadien unterschieden, wobei die Degenration des Knorpelgewebes im Mittelpunkt der Erkrankung steht.

Das Frühstadium oder primäre Arthrose

In diesem Stadium der Erkrankung kann man meist nur eine kleine Fläche von geschädigtem Knorpelüberzug etwa durch eine Röntgenaufnahme erkennen. Aber bereits kurz danach sind erste Knochenverdichtungen, die in der Regel unterhalb des betroffenen Knorpels liegen, zu erkennen. Von Arthrose spricht man schließlich, sobald ein Knochenveränderung oder aber eine durch Entzündung bedingte Schrumpfung der Gelenkkapsel diagnostiziert wird.

Das Spätstadium oder sekundäre Arthrose

40124Grundsätzlich dann der Zeitraum zwischen einer primären und einer sekundären Arthrose viele Jahre umfassen. Aus diesem Grund befinden sich sehr viele Patienten in einem Zwischenstadium. Von sekundärer Arthrose spricht man schließlich, wenn der Gelenkknorpel nahezu vollständig abgerieben bzw. ganz verschwunden ist, was zur Folge hat, dass die Knochen direkt aufeinander reiben und der Gelenkspalt nicht mehr vorhanden ist. Da der Knochen in diesem Stadium viel dichter und auch wesentlich härter ist, hat er seine ursprüngliche abfedernde Funktion verloren und der irreversible Schaden sowie das direkte Aufeinanderliegen der Knochen sind auf einem Röntgenbild gut erkennbar. Darüber hinaus befinden sich an den Gelenkrändern größere knöcherne Ausziehungen, die so genannten Osteophyten, welche für eine Vergrößerung des Gelenkes sorgen. Diese Osteophyten treffen bei bestimmten Bewegungen aufeinander und verursachen Schmerzen.

Diagnose bei Arthrose

Um eine Diagnose zu erstellen, ist die systematische Erhebung von Risikofaktoren, sprich die Anamnese, unverzichtbar. Relevant ist hierbei vor allem die familiäre Vorgeschichte des Patienten. Damit kann der Arzt besser abschätzen, wie hoch das Risiko einer Arthrose-Erkrankung tatsächlich ist. Weiterhin können hierdurch eine gezielte Prophylaxe sowie eine Früherkennung betrieben werden.

Untersuchung  |  Röntgen  |  andere bildgebende Verfahren  |  Arthroskopie  |  Blutuntersuchung

Untersuchung

Bei der Untersuchung selbst steht die genaue Begutachtung des schmerzenden Gelenkes sowie dessen unmittelbarer Umgebung durch einen Arzt im Mittelpunkt. Um den Zustand des Gelenks ermitteln zu können, wird die Hauttemperatur gemessen und es werden eventuelle Schwellungen, die Beweglichkeit des Gelenks sowie Schmerzpunkte und der Bändererhalt erfasst.

Röntgen

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Bei einer möglichen Arthrose-Erkrankung können auf einem Röntgenbild das Gelenk und dessen knöcherne Bestandteile abgebildet werden. Allerdings sind die charakteristischen Arthrose-Anzeichen wie etwa knöcherne Randzacken, eine Gelenkspaltverschmälerung sowie Gelenkflächendeformierungen im Frühstadium einer Arthrose-Erkrankung auf einen Röntgenbild noch nicht zu sehen. Auch über die tatsächliche Gelenkfunktion oder die Höhe der Belastungsschmerzen gibt ein Röntgenbild keinen Aufschluss.

Andere bildgebende Verfahren

Ultraschalluntersuchungen, das MRT (Kernspinntomographie) oder das CT (Computertomographie) sind weitere diagnostische Möglichkeiten für eine Arthrose. Grundsätzlich sind Ultraschall und MRT unschädlich, da der Körper keiner Strahlenbelastung ausgesetzt wird. Sie werden als Ergänzung zum Röntgen eingesetzt, da auch die Weichteile der Gelenke durch dieses Verfahren abgebildet werden können.

Arthroskopie

Manchmal ist auch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) zu diagnostischen Zwecken notwendig. Im Rahmen dieser Untersuchung wird normalerweise das Gelenk mit einer Flüssigkeit an- bzw. aufgefüllt und anschließend eine Kamera über einen kleinen Schnitt an der jeweils betroffenen Stelle, d.h. endoskopisch, eingeführt. Auf diese Weise kann eine recht präzise Diagnostik der Gelenkstrukturen erfolgen. Daneben können auch kleinere operative Eingriffe endoskopisch durchgeführt werden.

Blutuntersuchung

In der Regel weisen Arthrose-Patienten keine typisch veränderten Blutwerte auf. Dennoch wird meist eine Blutuntersuchung vorgenommen, um zum Beispiel eine rheumatoide Arthritis sowie andere akute Formen einer Gelenkentzündung auszuschließen.

Letzte Aktualisierung: 18.06.2013

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